Auftaktveranstaltung zur Bürger_innenbeteiligung „Gut Kleinzschocher“

Am 13. Dezember fand die Auftaktveranstaltung der Bürger_innenbeteiligung zur Gestaltung von drei Grundstücken der kommunalen Wohnungsgesellschaft LWB in Kleinzschocher statt. Sie bildete den Startschuss für das gesamte Dialogverfahren kurz vor Auslaufen der vom Stadtrat in seinem Beschluss vom Mai 2019 gesetzten Frist.

Auftakt Bürgerbeteiligung © Initiative Kantatenweg 31

Neben den Grundstücken Kantatenweg 31 und Windorfer Str. 51/53 werden auch die Flächen des Grundstücks Windorfer Str. 118 mit in die Betrachtung integriert, womit das Plangebiet eine Gesamtfläche von ca. 18.900 m² umfasst. Alleine die künftige potentielle Nutzfläche des sog. Bauernwinkels im Bereich des Kantatenwegs würde die vermietbare Nutzfläche der LWB im Südwesten um über 10 % erhöhen. Verhandelt wird somit das größte noch vorhandene Plangebiet im Eigentum der LWB im Südwesten Leipzigs.

Der Saal der Taborkirchgemeinde war mit ca. 100 Teilnehmer_innen voll besetzt. Die gut besuchte Veranstaltung zeigte die besondere Bedeutung der Planung für die Bevölkerung Kleinzschochers wie auch der angrenzenden Stadtteile. So wurden die Auswirkungen der anziehenden Mietpreise in den benachbarten Stadtteilen Plagwitz und Schleußig in den persönlichen Statements von anwesenden Bürger_innen thematisiert.

Auftakt Bürgerbeteiligung © Initiative Kantatenweg 31

In der Auftaktveranstaltung kamen zahlreiche Anwohner_innen und soziale Akteure zu Wort und benannten die Bedürfnisse im Stadtteil, welche im privaten, kommerziellen Neubau nicht bedient werden. Kernthemen waren die soziale Infrastruktur im Stadtteil und Möglichkeiten für gemeinschaftliches und bezahlbares Wohnen.

Leider blieb die Veranstaltung bzgl. mehrerer Kernaspekte des weiteren Dialogverfahrens unkonkret. Wie die zivilgesellschaftlichen Akteure in die Auswahl der Planungsbüros und in die Zusammensetzung der Auswahljury integriert werden, steht noch nicht fest. Es bleibt zu hoffen, dass Stadtverwaltung und LWB die Kapazitäten und das Engagement der Bürger_innen für die weitere Entwicklung zu nutzen verstehen und diese auf Augenhöhe an der Ausgestaltung des weiteren Verfahrens beteiligen.

Klar ist, dass die LWB neue Wege der Kooperation mit den Bürger_innen und der Integration zivilgesellschaftlicher Ressourcen suchen muss, wenn sie die vom Stadtrat vorgegebenen Neubauziele von 5000 Wohneinheiten bis 2026 auch nur ansatzweise erreichen soll. Wenn das Dialogverfahren Möglichkeiten genau hierfür aufzeigt, kann es auch über Kleinzschocher und den Leipziger Südwesten hinaus ein Stadtgut im besten Wortsinne werden.

Weitere Informationen der Stadt zum Dialogverfahren